OSTWIND
Der BVBK Brandenburg in der Städtischen Galerie Harderbastei Ingolstadt
17. Juni – 8. Juli 2007

Im April 2007 zeigten im Rahmen eines Kulturaustauschs elf Mitglieder des Ingolstädter BBK aktuelle Kunst aus Bayern in Potsdam. Für den Gegenbesuch in Ingolstadt wählte eine brandenburgische Jury 19 Künstler aus, die sich mit 49 Arbeiten in der Städtischen Galerie Harderbastei präsentieren.

Zur Ausstellungseröffnung zitierte Dagmar Hummel, 1. Vorsitzende des BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt, in Anspielung auf den „Ostwind “, den die Brandenburger Kollegen in der Harderbastei wehen lassen, ein chinesisches Sprichwort: Wenn der Wind weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen Mühlen “ und verwies dabei auf erfolgreiche Austauschprojekte des BBK im In- und Ausland. Die Windkraft nutzen wollte auch Marianne Gielen, 1. Vorsitzende des Brandenburgischen Verbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler. Sie bedankte sich für die Einladung nach Ingolstadt und stellte die elf Künstler vor, die auch stellvertretend für ihre Kollegen an der Ausstellungseröffnung teilnahmen. In ihren Ausmaßen und Raumwirkungen ist die Harderbastei eine geeignete Präsentationsplattform für die Arbeiten der Gäste.

Gezeigt werden Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Videos und Digitaldrucke. Skulpturen sind es vor allem, die in der Ausstellung frischen Wind erzeugen. Im Eingangsbereich überraschen drei Stahl-Stelen „Glaube, Liebe, Hoffnung “ des Bildhauers Rainer Fürstenberg in ihrem Spiel mit Harmonie und Gleichgewicht. Eine besondere Entdeckung im Reisegepäck der Potsdamer ist das Buch von Gerhard Göschel aus Holz und Acryl, aufgeschlagen zeigt es mit gleichmäßig perforierten Seiten ein chiffriertes ästhetisches Ordnungsgefüge.

Auch Karsten Schusters Pappelholz-„Studie zweier menschlicher Körper auf einer Kugel “ wirkt souverän im Spannungsgefüge der Figuren. Von einer archaischen Beziehung zwischen Mann und Tier erzählt der „Mannbär “ aus bemaltem Holz von Lothar Seruset. Im hinteren Teil der Harderbastei warten Michael Heyers „Figuren I und II “, Acryl auf Lindenholz, die können wechselnden Winden wohl standhalten. Unterschiedlichste malerische Positionen werden in der Ausstellung der Brandenburger vorgestellt: Etwa eine sechsteilige Arbeit „Lob des Schattens “, Acryl auf Leinwand von Marianne Gielen, Collagen auf Nessel zeigt Dorothea Neumann, Nicola Berner überzeugt mit „Farbräumen “ in Öl, Beret Hamann bringt kleinformatige Zeichnungen und eine Papstcollage. Es gibt eine Serie übermalter Laserkopien von Rose Schulze und Peter Frenkels Digitaldrucke „Wurstmaschine, Totes Schwein “ und Wurstsuppe “ erinnern beziehungsreich an die BBK- „Fleisch“-Ausstellung im Januar 2007. Im kleinen Raum untersucht Ellinor Euler „lineare Ornamentik “, dort setzt auch Walter Gramming mit drei Videos nötige Akzente in der Brandenburger Schau. Weitere Künstler sind Gisela Gräning, Ernst Petras, Heike Pfitzner-Adner, Rudolf Sittner, Karl Rätsch, Karsten Schuster und Bernd A. Chmura.

An ihrer Vielfalt gibt die Ausstellung „Ostwind “ einen Einblick in das aktuelle künstlerische Schaffen der Kollegen aus der Region Brandenburg und ist ein sichtbarer Beweis für notwendigen und erfolgreichen Kulturaustausch.


Heide Frahm, BBK Oberbayern Nord und Ingolstadt

Blick in die Galerie Harderbastei

Blick in die Galerie Harderbastei

Einladungskarte Ostwind

Einladungskarte Ostwind


Ausstellungsaufbau

Beim Ausstellungsaufbau: Gerhard Göschel & Karsten Schuster

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